Paul Oestreich

deutscher Pädagoge und Schulreformer; 1919 Mitgründer und Vorsitzender des Bundes entschiedener Schulreformer; Veröffentl. u. a.: "Die elastische Einheitsschule, Lebens- und Produktionsschule", "Aus dem Leben eines politischen Pädagogen"

* 30. März 1878 Kolberg/Pommern

† 28. Februar 1959 Berlin

Wirken

Paul Hermann August Oestreich wurde am 30. März 1878 in Kolberg (Pommern) geboren. Nach abgeschlossenem Gymnasialbesuch studierte er an den Universitäten Greifswald und Berlin Philosophie, Germanistik und Pädagogik und trat, nachdem er zum Dr. phil. promoviert hatte, in den höheren Schuldienst.

Das Erlebnis des ersten Weltkrieges machte ihn zum leidenschaftlichen Vorkämpfer für den Friedensgedanken und als Mitglied der "Liga für Menschenrechte" zum aktiven Pazifisten. Er trat außerdem im Jahre 1919 mit der Gründung des "Bundes entschiedener Schulreformer" in den Vordergrund des damals in den Nachkriegsjahren lebhaft geführten Kampfes um die deutsche Schule. Seziales Verantwertungsgefühl führte ihn als Mitarbeiter in den Kreis Friedrich Naumanns, dann zur Sozialdemokratie.

Nach 1933 wurde Oe.'s Wirken lahmgelegt. Doch hat er in Reden, Vorträgen und wichtigen Büchern auch weiterhin bis zu seinem Tode mit ganzer Person und Kraft kompromisslos den Gedanken einer deutschen Schulreform verfochten. Er glaubt, wie er in seiner Ansprache anlässlich der Feier seines 70. Geburtstages zum Ausdruck brachte, an die Möglichkeit ...